Berichte von Betroffenen. Eine Videodokumentation.
85 Min.
Borderline ist für die meisten Menschen ein diffuser Begriff, mit dem sie inhaltlich wenig verbinden können. Vielen Betroffenen ergeht es zunächst nicht anders, wenn sie mit der Diagnose Borderline konfrontiert werden. Meistens haben sie bereits eine Odyssee von Klinikaufenthalten, Therapeutenwechseln und unterschiedlichen Diagnosen hinter sich. Ist die Diagnose jedoch da, reagieren sie oft verwirrt und verunsichert: Borderline ¬ was ist das überhaupt?
In diesem Videoprojekt versuchten vier betroffene junge Menschen eine subjektive Annäherung an dieses schwierige Thema. In Interviews erzählen sie ihre jeweilige Vorgeschichte und wie sie bemerkt haben, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmt. Sie berichten über die Situation, als sie mit der Diagnose Borderline konfrontiert wurden und wie sie versuchen, ihr Leben zu gestalten.
Da ist zunächst Ariane, eine essgestörte junge Frau, die erst vor kurzem erfahren hat, dass sie Borderlinerin ist und erst einmal herausfinden will, was damit überhaupt gemeint ist. Sie fühlt sich weitgehend allein gelassen und überfordert und weiß eigentlich nicht, was mit ihr los ist. Bodo hingegen ist schon einen Schritt weiter. Er weiß, dass seine Erkrankung mit einer frühkindlichen Traumatisierung, mit fehlender Liebe und sexuellem Missbrauch zu tun hat. Sein Blick ist jedoch nach jahrelangen existenziellen Krisen in die Zukunft gerichtet: Er will sein Leben aktiv gestalten, eine eigene Wohnung haben und arbeiten. Karins Biografie ist einerseits geprägt durch Alkoholexzesse und selbstverletzendes Verhalten, andererseits durch eine deutlich spürbare Gier nach Leben. Ihr Bericht ist die Geschichte einer jungen Frau, die es geschafft hat, trotz unvorstellbarer seelischer Leiden zu überleben. Inzwischen kann sie wieder einem anspruchsvollen Beruf nachgehen und lebt seit mehreren Jahren in einer festen Beziehung.
Sylvia scheint gerade den entscheidenden Schritt hin zu einer positiven Lebensperspektive geschafft zu haben. Nach Jahren voller Abstürze, falscher Freunde und Drogen hat sie einen therapeutischen Weg gefunden, Ruhe zu finden und sich ihrer schmerzvollen Vorgeschichte zu stellen. Ergänzt werden diese vier Berichte durch Basisinformationen zum Thema Borderline, die eine Einordnung der jeweiligen Geschichten ermöglichen. Zentral sind jedoch die subjektiven Schlaglichter. Diagnose: Borderline erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr geht es darum, durch konkrete Geschichten Facetten einer grundlegenden psychischen Erkrankung nachvollziehbar zu machen.
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Freigegeben ab 12 Jahren